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Boule - Petanque - Das Spiel

Beständige Liebe zu einem phantastischen Spiel

Beständige, „gefährliche“ Liebe zu einem phantastischen Spiel

Man kann alles um sich herum vergessen; nur die Kugeln sind im Kopf, die so unglaublich überraschende, faszinierende viele, Spielsituationen ermöglichen.

Was für ein Spiel! Was für ein Sport! Welch‘ einfache Möglichkeiten mit der „Freizeit“ umzugehen: Schach, Artistik, Bewegung, Natur, Geselligkeit – all das ist Boule!

Weshalb gefährlich?

Was für ein Zauber! Was für eine Möglichkeit, alles andere zu vergessen, vor allem die Tagessorgen, das Leid. Was für eine Möglichkeit, sich solidarisch zu fühlen. Wenn Johann Wolfgang von Goethe im Osterspaziergang von Faust erzählen lässt: „Hier bin ich Mensch, hier darf ich‘s sein“… dann trifft das auf die französischen Bouleplätze ganz sicher auch zu.

Seit unseren Anfängen in Minguinelle, also 1972, seit nunmehr fast 5o Jahren bin ich fasziniert von diesem Spielsport. Und ich bedaure es sehr, dass ich nicht mehr Zeit zum Spielen hatte. Andererseits hat das nun auch deutliche Vorteile: Ich habe ganz viel Freude am konzentriert-unbeholfenen Spiel unserer Gäste.
Und auch an den – manchmal - gelungenen Kugeln von mir.

Regeln und Taktik

Die Logik des Spiels: wie beim Schach gibt es 2 Parteien, die gegen- und miteinander spielen. In der Provence ist das Miteinander sehr ausgeprägt. Man freut sich auch über gute Kugeln des „Gegners“. Die Hauptsache! Es wird ein spannendes Spiel. Und auch im Sport sind bisher diese „seelischen“ Grundmuster vom Petanquespiel nicht total verkommen.

Aber zur Sache! Im Normalfall sind 12 Kugeln im Spiel. Es wird je Team zu zweit ( Doublette) oder zu dritt ( Triplette ) gespielt. Die merkwürdigen Angebote in Spielwarengeschäften mit 4 mal 2 Kugeln, das scheint nicht auszurotten zu sein, sind - einfach ausgedrückt – Unfug. 12 Kugeln sind im Spiel: entweder 6 mal 2 oder 4 mal 3.

Das Reglement

Das Reglement ist ziemlich stringent, sinnvollerweise: Die SpielerInnen sollen die gleichen Voraussetzungen haben. Es wird aus einem „Wurfkreis“ von 5o cm agiert; an die Seite treten gilt nicht.
Aus diesem Kreis wird die Zielkugel, das „Schweinchen“ zwischen 6 m und 1o m Entfernung platziert. Für die Taktik ist das von erheblicher Bedeutung. Teams, die auch auf 1o m ziemlich sicher „schießen“ ( der meist kraftvolle Versuch, die Gegnerkugel, die sehr nah am Schweinchen liegt, wegzukicken ) können, werden versuchen, sobald sie in den Besitz des Schweinchens gekommen sind, dieses entsprechend zu platzieren.

Aber das ist schon Taktik. Zurück zu den Grundregeln: Zu Beginn einer „Aufnahme“ (Das Spielen der 12 Kugeln) spielt jede Partei eine Kugel, ganz egal wie gut oder wie schlecht diese platziert ist. Die 3.Kugel des Spiels wird von jenem Team gespielt, dessen Kugel weiter von der kleinen Zielkugel entfernt liegt. Konnte auch diese Kugel nicht besser platziert werden, spielt dieses Team bis zum ersehnten Erfolg weiter.

Auf diesem Wege könnten eventuell alle 6 Kugeln erfolglos verspielt werden. Um das zu verhindern, muss dieses Team abwägen, ob der Versuch, die Gegnerkugel wegzuschießen nicht erfolgversprechender sein könnte. Teams, die einen guten Leger ( Pointeur) , einen guten Schießer ( Tireur ) und – beim Triplette – eine Spielerin/Spieler haben, die/der beides kann, sind taktisch deutlich im Vorteil.

Der Reiz vom Petanque

Der Reiz vom Petanque liegt in dem Wechsel von legen und schießen und all den vielen Varianten, die sich dabei ergeben können. Manchmal ist‘s wie Zauberei.
Das Spiel ist bei 13 Punkten für eine Mannschaft beendet. Das kann sehr schnell gehen. Im schlimmsten Falle für den Verlierer sind das nur 3 Aufnahmen. Im äußersten Falle können es 25 sein.
Ein Tipp! Mut wird auf Dauer belohnt. Und sollte er nicht belohnt werden: Mutige VerliererInnen sind immer symphatisch. Ausführliches zu Regeln und Taktik gibts überall im Internet. Auch bei Wikipedia

Das Boulefestival in Hannover

Die Geburt des Festivals wurde in geselliger Abendrunde beschlossen. Oft haben Ideen, Träume dort ihren Ursprung. Das war an einem Winterabend des Jahres 1995.

1996 gab‘s dann das erste Festival. Es hatte im ersten Jahr den Namen „b&a“ ( Boule & Acapella ) - Ich hatte – mit großem Aufwand – den wirtschaftlich glücklosen Versuch unternommen, zwei meiner „Lieblinge“ zusammenzubringen.
Ab 1998 hieß es dann schlicht Boulefestival, oft mit dem Zusatz „ auf der Lindenallee“.

Wir, der Petanquekreisverband, anfangs geleitet von Freund Erich Braun, der auch in der schon erwähnten geselligen Runde das Festival mitgeboren hatte, und das Restaurant „La Provence“. Der Verband zuständig für den Sport, das „La Provence“ für „alles andere“.

Lindenallee

Die 1,9km lange Lindenallee, die vom Herrenhäuser Schloss zur Stadt Hannover führte, war dann nach einigen Jahren, bei den großen Turnieren, den Grand Prix Hannover, auf 1,4km bespielt. Das waren dann schon fast athletische Entfernungen zum Schiedsrichterzelt, den Bierständen und dem geselligen „DrumHerum“.

In seiner Hochzeit begann das Festival am Himmelfahrtstag und endete am Pfingstmontag.

Die Höhepunkte: Grand Prix zu Himmelfahrt, FairplayPromiBoule am Dienstag darauf, Regionspokal am Pfingstsonntag und dann am Pfingstmontag die „Pfingsttafel“ mit anschließendem AnfängerInnenBouleTurnier, oft mit mehr als 1oo Boulelaien, das von einem „begnadeten“ Turnierleiter, Werner Dzoiny, auf heitere Art insceniert wurde.

Erinnerungen

Was für Erinnerungen! Einiges davon ist nachzulesen in den Presseberichten
Mit dem jeweils gewünschten Suchwort: Boulefestival, Pfingsttafel, La Provence, BouleOskar, Piquardt und bei den engagierten Internetportalen:

planetboule.de | ptank.de | allez-allee.de

Es war ein großes Glück für die dadurch mögliche lange Festivalgeschichte – 2o15 fand das vorerst letzte , das 18. Festival statt – dass dem „DrumHerumVeranstalter“ immer großartig engagierte und motivierte SportorganisatorInnen „zur Seite“ standen.

Einige Namen:Renate Bäßmann, Rainer Bode, Hanns-Jörg Dahl, Carl-Heinz Engelke ( Der für mich damals neben Freund Erich der wichtigste moralische Förderer des Boulefestivals ), Carsten Fitschen, Volker Hartung, Matze“ Hellberg, Jörg Landmann, Armand Pampovs … und wie das bei solch‘ Erinnerungsauflistungen ist, ganz bestimmt habe ich einige gerade nicht im Gedächtnis.

Aber nun doch! Die Geburtsveranstaltung vom Festival fand bei einem Geburtstagsfest statt. Ilse Kulf, die dann später im Verein allez allee viel Ehrentamtliches vollbracht hat und auch als Boulesportlerin erfolgreich war, hatte einige FreundInnen zum Feiern eingeladen. Immer wieder die spannend-bescheiden machende Frage „Welche Ursprünge haben unsere Handlungen“?

Liebevoll und engagiert begleitet wurden die Festivals von
Nils Allwardt ( planetboule ) und Ulrich Brülls ( ptank ) .
Das hat unsere Arbeit sehr ermuntert und stabilisiert.

Ganz überraschend kam im Jahre 2o12 die Anerkennung „meines“ Vereins:
allez allee. Einstimmig wurde ich zum Ehrenmitglied ernannt. Das hat mich sehr gerührt, auch, weil die Beziehung Verein & Festivalmacher nicht immer einfach war. Fazit: Man muss wohl nicht alles im Leben verstehen wollen, aber sich immer freuen, wenn es Gründe dazu gibt.

Die Pfingsttafel

Was wäre die Provence ohne die gesellig-sozialen Dorffeste. Höhepunkte dabei sind die Bouleturniere u n d die gemeinsamen, meist abendlichen Essen. Und danach wird getanzt. Im Freien. Das Fest ist beispielhaft solidarisch aufgebaut. Jede, jeder soll es sich leisten können.

Wie ist das möglich? Scheinbar ganz einfach: Alle bringen Teller, Besteck, Gläser selber mit; im Dorfrestaurant wird die Speise gekocht, meist eine Soupe au pistou oder ein L‘Aioli, vom Kaufmann kommt der Käse, von der Weincooperative der Wein, vom Bäcker das Baguette… die Musik zahlt die Mairie … Tische und Stühle kommen aus dem Gemeinschaftshaus … den Service machen die Dorfjugendlichen… schöner kann ein Fest nicht sein.

In einem unserer zwei Heimatdörfer ( Barjols und Varages ) wird am 13.Juli, also am Abend vor dem Quatorze juillet, dem wichtigsten Nationalfeiertag Frankeichs, eine Soupe ou pistou gegessen. Was für Erinnerungen an fast 5o Jahre: Die vielen, vielen kleinen MacherInnen, die das Leben im Dorf , unabhängig von politischen Vorstellungen, erhalten und befördern, immer und immer wieder.

Diese Romantik haben wir versucht, nach Niedersachsen zu transportieren. Und wir hatten Glück. Grandiose, filmreife Mittagsfeste haben wir an den Pfingstmontagen erlebt. 7oo Personen haben freudvoll und dankbar ein solidarisches Fest erlebt u n d mitgestaltet: Die schönsten Tischdekorationen wurden prämiert… was für phantastische Einfälle waren darunter. So unterschiedlich habe ich Tischkultur nie wieder erlebt. Träume sind ja immer wieder umsetzbar, vielleicht auch der, dass sich diese, so schöne,heile Veranstaltung fortsetzen könnte.
Wir versuchen, den Träumen in die „Wirklichkeit“ zu helfen.

Der BouleOskar

Auf diese Idee bin ich noch immer ein bißchen stolz. Leider war sie nicht zu jedem Festival umsetzbar: Die BouleOskarKünstler konnten ja nicht ganz umsonst arbeiten. Der Wunsch war jährlich, 4 Mitmenschen, die sich für den geliebten Spielsport eingesetzt hatten, zu ehren. Um das möglichst „ganzheitlich“ und öffentlichkeitswirksam zu inszenieren gab‘s zwei PreisträgerInnen aus dem SpielSportBereich und zwei aus dem UnterstützerInnen&Journalismus „Feld“.

Der erste Oskar wurde im Herbst bei einer dann traditionellen Bouleveranstaltung in unserem Restaurant Paradies, dort hatten wir eine Bouleanlage ( „Parkplatz“ ) für ca 12o SpielerInnen, nach einem kleinen Bouleturnier und vor einem einfachen, provencalischen Festmenu, übergeben.

Das waren sehr intensive, romantische Veranstaltungen. Leider konnten wir uns dann doch nur 4 davon leisten. Hier die Ehrenliste:
( Sport = S - engagierte Förderer = F):
2005: Carl-Heinz Engelke (S), Erich Braun ( S), Horst Körber (F), Olaf Kuhlwein (F) 2oo6: da fehlt total die Erinnerung! Mir fallen soviele UnterstützerInnen ein, die den Oscar verdient und bekommen haben könnten, das mich das hilflos macht.
Einen Zeitungsbericht habe ich nicht finden können.

In späteren Jahren:
Wolfgang Arnold, Renate Bäßmann (S), Volker Hartung (S) Wolfgang Jüttner( F), Ralf Kleint (F), Manfred Middendorff (F).
Und wieder die Frage: wer ist dem Gedächtnis entwichen?

Zu den Künstlern!

Die Vorstellung war, dass sich nur ein Künstler sich jahrfürjahr am Thema Bouleoscar „austobt“. Leider sind wir nach zwei Jahren diesem Vorsatz untreu geworden, ohne dies mit dem Künstler Andreas Rimkus besprochen zu haben. Dieser Fehler tut noch immer weh. Mit den beiden anderen gabs ja dann, gücklicherweise, „klare Verhältnisse“.

Hagen Becker und Roman Strobl haben das spannende Thema Boule auf gleichfalls eigenwillige, überraschende Weise in Porzellan und in Holz gestaltet. Die Sehnsucht, auch einen Oscar zu bekommen, ist im Laufe der Jahre immer größer geworden. Die Folge: Von den beiden letzten Oscars haben wir jeweils ein Exemplar mehr gestalten lassen. Die beiden haben sich sehr angefreundet und stehen in der Bibliothek von Minguinelle. Und erinnern: An spannende Bouleaktionen in Hannover.

Der Verein „Boulefestival“

Fangen wir in der Gegenwart an. Der Verein existiert noch immer. Das ist ein Symbol: vielleicht gibt es eine Renaissance des Fesivals. Es sieht so aus, als könnte diese Wiedergeburt im Jahre 2o22 stattfinden. Alle LeserInnen, die diese Hoffnung unterstützen möchten, können dies ganz einfach tun: Teilen Sie uns das mit!

Der Verein wurde gegründet, um die Zukunft des Boulefestivals zu ermöglichen, nachdem das Restaurant „La Provence - Paradies“ als Hauptunterstützer und Macher Ende 2o12, nach 36jähriger Lebenszeit, nicht mehr „verfügbar“ war.
Die Hoffnungen, die die Vereinsgründung begleitet haben, sind aus vielfältigsten Gründen bisher nicht erfüllt worden. Aber der Verein existiert ja noch.
Dass das so ist, verdankt er dem Engagement von Joachim Binczik und Achim Krämer. Und der zusätzlichen Unterstützung der Vereinsmitglieder, vorrangig von Carsten Fitschen und Erich Braun.

Der Verein hat die Festivals 2o14 und 2o15 durchgeführt. Der Mut dazu ist auch dem Engagement von Anna Piquardt zu verdanken, die als ganzheitliche Managerin in „alle Richtungen“ liebevoll und ausgleichend reagiert hat.
Die Themen Boule als „Schulsport“, Boule als „Inklusionsspiel“, naturfreundliches Eventmanagement ( Trockentoilletten…) hatten eine besondere Bedeutung.

Allez-allee, der Verein, der seit nunmehr 25 Jahren die Lindenallee als Spielort hat, organisiert, nach dem vorläufigen Festivalende in 2o15, eine mehrtägige Boulefete, in Anlehnung an die Festivalinhalte. Das ist wunderbar so.
Ohne das Engagement der allez-allee AktivistInnen ist die Zukunft des Festivals kaum vorstellbar.‘ mal sehen, welche Kraft die Träume haben!

Der Bouleplatz von Minguinelle

Was ist da geschehen? Wie konnte das geschehen?
45 Jahre kein Bouleplatz, oder ein freudvoll zu bespielender Boden, in Minguinelle. Erst zu meinem 76. Geburtstag haben wir in heiterer Hektik einen Bouleplatz angelegt.

Nun aber an einem idealen Ort. Drei, nicht ganz den Wettkampfbedingungen entsprechende Bahnen hat dieser, im Sommer schattige Platz, da er von weißen Eichen umgeben ist. Im dörflichen „Normal“fall stehen auf den Bouleplätzen, oder an ihren Rändern schattenspendende Platanen.

Unsere Gäste, fast ausnahmslos, werden von diesem so gesunden Zeitvertreib infiziert. Und nehmen die Begeisterung für diesen überall zu spielenden Spielsport, der nach dem Kauf der 3! Kugeln kein weiteres Geld mehr kostet, mit in die Heimat. Fast jeder Park- oder Waldweg ist zum Spielen geeignet.

Vielleicht spielen wir einmal miteinander, unter den weißen Eichen von Minguinelle?

Beständige Liebe
Boule Hannover Herrenhausen Boule Platz Minguinelle Boule-Platz Hannover